L16, 16.6.25 - Raum und Perspektive II
1 INTRO
Befinden. Termine. Weh, Ach und Juchhe
2 STAND DER DINGE
3 PERSPEKTIVE:
VERKÜRZUNGEN UND ÜBERSCHNEIDUNGEN VERSTEHEN
Diese Stunde ist mit der vergangenen Stunde insofern stark verbunden, als dass es erst einmal um grundlegende Konzepte des analytischen und konstruierenden Zeichnens geht.
Das Machen ist ein mitunter mühseliger Aneignungsprozess, den man (auch ich) still und heimlich zu Hause für sich machen muß. Ich versuche euch Hinweise, Tips und Übeanleitungen zu geben. Das MACHEN ist erst danach!
Heute also besser nur kurze Notizen und viel mehr SEHEN und VERSTEHEN als MACHEN!
Völlig klar ist, dass man das nicht auf Anhieb kann oder können muss - aber rein praktisch kann man sofort damit anfangen, seine Zeichenweise zu trainieren in Richtung des klaren, einfachen und hilfreichen Strichs, der das Gerüst für alles liefert - auch später dann wieder für die bewußte Deformation, Verzerrung oder Übertreibung!
Heute geht es darum, das KONZEPT der räumlichen Denke zu verstehen, zu SEHEN, was es für seltsame Erfahrungen auch oder gerade im Alltag zu machen gilt, wenn man völlig selbstverständliche Grundkörper wie Schachteln, Zylinder, Kugeln etc mit den Augen des Konstrukteurs betrachtet.
Heute geht es also in erster Linie um das Verständnis des Konzepts der räumlichen Darstellung.
Insbesondere in der Menschendarstellung ist man extrem darauf angewiesen, diese Konzepte mit der Zeit verinnerlicht zu haben, gerade, weil es in der organischen Welt der lebendigen Körper sehr dynamisch und scheinbar perspektivbefreit zugeht. Wir werden in den nächsten Iterationen erleben, wie sehr wichtig es ist, das zunächst scheinbar starre und statische Konzept der Betrachtung des Menschenkörpers (und der anderen Dinge natürlich auch) als "Bauwerk" in Raum und Licht/Schatten verstanden zu haben, um es dann in lebendiger Weise in dynamischen und eigen-willigen Zeichnungen wiederzugeben!
Dazu mehr in einer zusammenfassenden Stunde am Ende der Runde!
"Schlimme Würfel"
Erkenntnisse daraus: Schatten und Raum / Raum und Illusion / Illusion und Licht und Raum
Praktisches zum "WEISSHÖHEN" (Fachterminus "Weißhöhung" erklären)
Übungen:
- Verläufe in Schwarz und Weiß. Zunächst stur in linearer Weise als sog. KREUZSCHRAFFUR
(Was zugleich eine sehr gute Gelegenheit ist, sich eine lockere aber bestimmte klare Linie anzutrainieren!
Live Demo:
- Schlimme Würfel in Schwarz-Weiss
DEMO PERSPEKTIVE am Kopf (SEHEN und VERSTEHEN):
Wozu man das WISSEN um die PERSPEKTIVE und den RAUM beim Zeichnen von Menschen braucht:
- Verkürzungen im Raum- nur sehen und verstehen: Die Sache mit den Mitten und dem Schätzen... zunächst an der Schachtel:
- Dann live am Kopf....
- DEMO der Erzeugung von Raumillusion durch Fluchtpunkt-Konstruktionen
NUR SEHEN UND VERSTEHEN ! - Wir machen das ausführlich in der nächsten Iteration
LINK zur 3D-Collection "Basic Shapes":
https://sketchfab.com/siegfriedkuhlbrodt/collections/basic-shapes-bef36641067345fa88506c4401d78a2e
DEMO und AUFGABE: ÜBERSCHNEIDUNGEN
- Wh BIRNE der ersten Stunde, nochmal zeichnen und verstehen
![]() |
DEMO: Wie Raum durch Überschneidungen entsteht... |
- Das Prinzip vereinfacht und konstruktiv am Arm und Bein der Puppe sehen, verstehen und
- zeichnen!
Ein Bein und/oder Arm von vorn nach hinten und von oben nach unten
Bitte übt das noch stur und in schulmäßiger Kreuzschraffur an den "Schlimmen Würfeln" bis ihr einen leichten Strich hinbekommt!
In der Zoom-Sendung aus Malarce am 3.Juli zeige ich weitere Bedingungen und Übungen zum räumlich modellierenden Zeichnen. Dann erst versuchen!
![]() |
Das Sehen und Verstehen - dann ggf nachzeichnen! |
Das ist eine Aufgabe bis zum nächsten Mal:
Zeichnet einen Verlauf mit Bleistift oder schwarzem Farbstift sowie weißem Stift so locker und leicht wie möglich.
Erst wenn das sitzt, versucht es mit anderen Stiften: Fineliner, Kreide, Tusche
- Den Stift leicht fassen ohne Druck, relativ weit oben oder über der Mitte.
- Die Hand schwebt leicht über dem Blatt und "fliegt ein und aus", der Schwung kommt aus dem Ellbogen bzw dem ganzen Arm.
- Schwebend zeichnen,
- überschießend,
- den Moment zwischen fast nicht sichtbar und sichtbar finden,
- leicht wie ein Gedanke.
Klingt einfach, braucht Wiederholung und etwas Zeit!
Aufgabe:
Druckt euch einen Screenshot eurer Wahl des "KOPFES im RAUM" (unten) aus und sucht ohne konstruktive Hilfsmittel (Lineal, Zirkel, Diagonalen) die Mitten - und staunt. Dann erst konstuiert und korrigiert...
Kommentare
Kommentar veröffentlichen